
Gedenkstätte für die Opfer aus Istrien und Dalmatien
Im Zweiten Weltkrieg und in der Nachkriegszeit kam es im italienisch-jugoslawischen Grenzraum immer wieder zu Gewaltakten und Übergriffen, die große Teile der italienischsprachigen Bevölkerung dazu bewogen, ihre Heimatorte in Istrien und Dalmatien zu verlassen. Um der Opfer dieser Massenflucht zu gedenken und die Erinnerung an ihr Schicksal lebendig zu halten, hat die Stadt Bozen diese Gedenkstätte errichtet.
Infolge der Kriegsereignisse setzte 1943 ein Massenexodus der italienischsprachigen Bevölkerung aus Istrien und Dalmatien ein, der in mehreren Wellen bis 1956 anhielt. Einige Tausend Geflüchtete und Vertriebene gelangten auch nach Südtirol und ins Trentino. In Bozen fanden viele von ihnen Arbeit und eine neue Heimat, in der sie traumatische Erfahrungen hinter sich lassen und ein neues Leben beginnen konnten. Viele der Geflüchteten brachten sich erfolgreich in das Kultur- und Wirtschaftsleben unserer Stadt ein, deren Entwicklung sie tatkräftig mitgestalteten.
Zur Erinnerung an den Exodus der italienischsprachigen Bevölkerung aus Istrien, Fiume/Rijeka und Dalmatien nach dem Zweiten Weltkrieg und um der Opfer der Foibe-Massaker und der Gewaltexzesse an Italiens Ostgrenze zu gedenken, führte die Republik Italien mit Gesetz Nr. 92 vom 30. März 2004 einen offiziellen Gedenktag ein. Der Tag der Erinnerung wird alljährlich am 10. Februar begangen, dem Jahrestag der Unterzeichnung der Friedensverträge von Paris 1947.
Testi e supervisione scientifica:
Giorgio Mezzalira con Raoul Pupo, Elena Tonezzer, Joachim Gatterer