Hauptteil
Egea Haffner, Villa Rodinis, 6. Juli 1946 – S. 121
Egea Haffner wurde am 3. Oktober 1941 in Pola geboren. Ihr Vater Kurt, ein Geschäftsmann, stammte aus einer bürgerlichen Familie mit habsburgischen Wurzeln, die seit Generationen in Pola (Pula) beheimatet war. Die Mutter Ersilia, eine gebürtige Istrierin, wuchs in einer Großfamilie im bäuerlich geprägten Landesinneren auf. Egeas Kindheit war von den Wirren des Zweiten Weltkriegs überschattet. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen an der italienischen Ostgrenze in den Jahren von 1943 bis 1946 bewogen die Familie schließlich dazu, ihre Heimat schweren Herzens zu verlassen:
“Wenige Tage vor ihrem Fortgang, es war der 6. Juli 1946, versammelte sich die Familie vor der Villa Rodinis für die obligatorischen Fotos. Sie zeigen den Moment des Abschieds, der für Egea ein zweifacher war: ein Abschied von ihrer Heimatstadt und ein Abschied von ihrer Familie. Auf einem der Fotos ist rückseitig das Aufnahmedatum und ein Name aufgedruckt. Es ist der Name des Fotografen, Giacomo Szentivány. Der gebürtige Ungar hatte bereits viele bedeutende Ereignisse im Leben der Familie Haffner mit seiner Linse festgehalten. Der Gesichtsausdruck des Mädchens und seine Aufmachung mit dem Koffer, dem kleinen Schirm und dem Schild mit der Flüchtlingsnummer, die letztlich der Einwohnerzahl von Pola entsprach […], machten Egea Haffner zum Gesicht dieses Massenexodus.“
[Auszug aus: Egea Haffner, Album Egea, La Grafica, Mori (Tn), 2021, S. 7]
Ab 1947 lebte Egea Haffner mit ihrer Großmutter, ihrem Onkel und ihrer Tante in Bozen. 1972 zog sie gemeinsam mit ihrem Mann aus beruflichen Gründen nach Rovereto.
Egea Haffner mit ihren Eltern und ihrem Onkel Ervino, Pola/Pula (1942) – S. 105 | Egea Haffner, Pola/Pula (1943) – S. 109 |
Egea Haffner, Bozen (1951) - S. 134 | Egea Haffner mit ihrer Mutter in Klobenstein am Ritten (1954) – S. 145 |
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Gedenkstätte für die Opfer aus Istrien und Dalmatien