Hauptteil
Am 10. Februar wird in Italien der Tag der Erinnerung begangen. Im Vorfeld dieses Gedenktag diskutieren Politik, Medien und Schule alljährlich angeregt über die komplexen geschichtlichen Hintergründe der Gewaltexzesse im italienisch-jugoslawischen Grenzraum in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dabei ist es in Anbetracht des allgemeinen Stimmengewirrs alles andere als einfach, sich ein differenziertes Bild von diesem so komplexen Thema zu machen und zuverlässige Informationsquellen herauszufiltern. Zu oft werden Ereignisse vereinfacht und verzerrt dargestellt.
Um Licht in dieses bisher nur unzureichend ausgeleuchtete Kapitel der Geschichte des 20. Jahrhunderts zu bringen, hat das Institut für Regionalgeschichte Friaul-Julisch Venetiens (IRSREC) für den Tag der Erinnerung eine Informationsbroschüre herausgegeben, in der die wichtigsten Informationen, Ereignisse und Zahlen übersichtlich zusammengefasst sind. Die Broschüre ist chronologisch aufgebaut und in mehrere Kapitel unterteilt. Ausgehend von einer allgemeinen historischen Einordnung, beleuchtet sie die faschistischen Bestrebungen im italienisch-jugoslawischen Grenzraum und die italienischen Gebietseroberungen in Jugoslawien sowie die Foibe-Massaker und den Massenexodus der italienischsprachigen Bevölkerung aus Istrien und Dalmatien. Darüber hinaus enthält die Broschüre Antworten auf häufig gestellte Fragen sowie Fotos, historische Karten, die nicht urheberrechtlich geschützt sind, und eine Kurzbibliographie. Die Texte stammen von Gloria Nemec, Raoul Pupo und Anna Vinci, die Karten von Franco Cecotti.
Herausgeber: Istituto regionale per la storia della Resistenza e dell’Età contemporanea nel Friuli Venezia Giulia IRSREC, 2020