Beschreibung
• Vom 27. August bis 7. September finden in Bozen die vierstufigen Finalrunden statt
• Von 648 BewerberInnen qualifizierten sich 34 für das Finale
• Lucas Debargue, Saskia Giorgini, Hie-Yon Choi, Mariangela Vacatello, Josu de Solaun, Sergio Tiempo, Peter Jablonsky, Sir David Pountney CBE und Pi-Hsien Chen bilden die internationale Jury
• In zwei Solorunden, einer Kammermusikrunde mit dem Simply Quartet und der Finalissima mit dem Haydn Orchester wird der oder die TrägerIn des Busoni-Preises ermittelt
Die Stadt Bozen ist stolz, seit 76 Jahren Austragungsort eines der weltweit renommiertesten Klavierwettbewerbe zu sein. Der Busoni Klavierwettbewerb besticht heute durch umfassende mediale Sichtbarkeit, ein professionelles, alle Wettbewerbsphasen umspannendes Streaming, doch vor allem durch die Integrität der aus bedeutenden MusikerInnen und Schlüsselfiguren des internationalen Musikbetriebs zusammengesetzten Jury. Durch das zweijährige Management des Preisträgers oder der Preisträgerin durch die Busoni-Mahler Stiftung hat die Auszeichnung weiter an Attraktivität gewonnen; über 100 Konzertengagements konnte die Konzertagentin der Busoni-Mahler Stiftung dem gegenwärtigen Preisträger Arsenii Moon sichern – ein Karriereimpuls, bedeutungsvoller als jedes Preisgeld.
Termine, Ablauf und Jury 2025
27 KandidatInnen wurden Anfang Dezember 2024 im Zuge des Glocal Piano Project ermittelt, der ersten öffentlichen Wettbewerbsrunde, zu der 120 PianistInnen in zwölf Städten auf drei Kontinenten eingeladen wurden. Vier KandidatInnen konnten sich durch die dazugehörige Publikumsabstimmung qualifizieren und drei wurden unter den GewinnerInnen eines assoziierten Wettbewerbs der World Federation of International Music Competitions (WFIMC) ausgewählt.
Von 34 Semi-SolofinalistInnen (27.-29.8.) wird sich das Feld auf 12 SolofinalistInnen (30./31.8.), sechs TeilnehmerInnen an der Kammermusik-Finalrunde (2.- 4.9.) mit dem Simply Quartet und schließlich drei FinalistInnen reduzieren. Die Kammermusikrunde findet erstmalig in Kooperation mit dem Konzertverein Bozen und der Fondazione Filarmonica di Trento statt. Diese Drei dürfen dann mit dem Haydn Orchester in der vom nationalen italienischen und dem österreichischen Fernsehen live und zeitversetzt übertragenen Finalissima um die Vergabe des Hauptpreises spielen.
Streaming und Medienpartnerschaften: Den Wettbewerb überall live verfolgen
Auch aus der Distanz kann der packende Verlauf des Wettbewerbs miterlebt werden: Alle Runden des Wettbewerbs werden mit einem aufwendig produzierten Onlinestream mit Liveregie im Internet übertragen.
Dazu wird der Fächer strategisch wichtiger Medienpartnerschaften stetig weiterentwickelt. In diesem Jahr wird das Finale zum dritten Mal im nationalen Fernsehen auf RAI 5 live übertragen, ebenso gibt es eine Sondersendung im Hörfunk auf Radio RAI III; darüber hinaus stellen RAI Südtirol und RAI Alto Adige, die diese Sendung produzieren, die Finalissima auch im globalen Partnernetzwerk der Eurovision über die European Broadcasting Union zur Verfügung. Der ORF strahlt das Finale mit Orchester erneut zeitversetzt auf ORF III im Programm „Erlebnis Bühne“ aus, bereits am Tag vor der Finalissima ist ein „Klassiktreffpunkt“ live vom Busoni Wettbewerb im Radioprogramm Ö1 zu hören.
Repertoire
Die Kandidaten stehen in den vier Wettbewerbsphasen vor einer gewaltigen künstlerischen Herausforderung. Unter Klavierliebhabern wird dabei geschätzt, dass auch selten gespielte Kompositionen und Bearbeitungen Ferruccio Busonis selbst zum Pflichtteil gehören, ebenso wie zeitgenössisches Repertoire, das in Zusammenarbeit mit dem Concours international de piano d’Orlèans ausgewählt wird. Im Rahmen der über drei Abende laufenden Kammermusikrunde werden je zwei Kandidaten ein Klavierquintett mit dem Simply Quartet aus Wien und ein kurzes Soloprogramm präsentieren. Für die Finalissima müssen die FinalistInnen gar zwei Klavierkonzerte mit Orchester vorbereiten, unter denen die Jury auswählen darf.
Preisgeld und neue Sonderpreise
Das von der Stadt Bozen gestiftete Preisgeld für den 1. Preis beträgt 30.000 €. Inklusive aller Sonderpreise werden im August 2025 jedoch Preise im Gesamtwert von über 78.500 € vergeben. Neben den Preisen für die besten sechs FinalistInnen werden zahlreiche Sonderpreise vergeben, darunter der neu eingerichtete Maurizio Pollini Preis. Um diesem großartigen Künstler ein bleibendes Andenken zu sichern, hat das Festival Milano Musica gemeinsam mit der Busoni-Mahler-Stiftung den neuen Sonderpreis ersonnen. Mit ihm sollen Pollinis besonderen Verdienste um eine stete Erneuerung und Vielfalt des Konzertrepertoires gewürdigt werden. So wird die Auszeichnung dem oder der KandidatIn zuerkannt werden, die die zeitgemäßeste, am besten konzipierte Werkauswahl in den durchlaufenen Wettbewerbsphasen aufweist – im Sinne auch radikaler, epochenquerender Werkkonstellationen, die musikalische Relevanz in eine Dimension der Zeitlosigkeit hieven und neue, erhellende Zusammenhänge aufzeigen. Der Preis ist mit 5.000 € und einem Konzert iim Festival von Milano Musica 2026 dotiert.
Ebenso wurde in Zusammenarbeit mit dem Fryderyk-Chopin-Institut ein neuer Chopin-Preis ins Leben gerufen, der mit 3.000 € dotiert ist und ein Konzert in Chopins Geburtsort Żelazowa Wola umfasst.
Konzertengagements und Management des Preisträgers
In den beiden auf seinen Triumph in Bozen im Jahr 2023 folgenden Spielzeiten hat Arsenii Moon mehr als 100 Konzerte in vielen Städten in Europa, Asien und Nordamerika gegeben. Diese beispiellose Zahl an
Konzerten sicherte dem Preisträger ein solides Fundament für seine künftige Pianistenlaufbahn – der Busoni-Wettbewerb gehört zu den wenigen traditionellen Wettbewerben, die ein derartig substanzielles und erfolgreiches Management vorweisen können. Von seinen Erfahrungen und Erlebnissen während dieser beiden Jahre wird Arsenii Moon am 5. September bei einem Konzert mit anschließendem Talk in Bozen berichten.
Neues Mentoring-Projekt „Meet the Conductor“ – Zusagen namhafte Dirigenten liegen vor
Dirigenten und glücklicherweise auch zunehmend Dirigentinnen sind Persönlichkeiten, die vielfach über die eigene Künstlerschaft hinaus wesentliche Rollen im internationalen Kulturbetrieb einnehmen, das künstlerische Profil großer Häuser prägen und über Programme und langjährige Perspektiven und Engagements entscheiden. Der Busoni-Klavierwettbewerb ist als Teil der Busoni-Mahler-Stiftung in das Bolzano Festival Bozen eingebettet. Seit vielen Jahrzehnten sind durch die Residenzpartnerschaften mit dem European Union Youth Orchestra, dem Gustav Mahler Jugendorchester sowie der Gustav Mahler Academy maßgebliche Dirigenten der Stadt Bozen verbunden.
Mit dem neuen Projekt MEET THE CONDUCTOR wird dem Busoni-Preisträger oder der Busoni-Preisträgerin ein direkter Zugang zu diesen Dirigenten ermöglicht. Die Bandbreite dessen, was aus diesen Begegnungen und Vorspielen erwachsen kann, reicht vom hilfreichen Ratschlag hin zu etwaigen Engagements.
Für die erste Auflage des Projektes MEET THE CONDUCTOR konnten bereits Sir John Eliot Gardiner, Ingo Metzmacher, Manfred Honeck, Vasily Petrenko, Gianandrea Noseda, Daniel Harding, Matthias Pintscher, Lahav Shani gewonnen werden - die Liste wird laufend ergänzt!
Der Busoni-Wettbewerb in der Stadt
Der traditionsreiche Busoni-Klavierwettbewerb bringt nicht nur internationale Spitzenmusiker:innen auf die Bühne, sondern erobert auch die Stadt. Mit Konzerten im Freien, Auftritten junger Talente, spannenden Einblicken hinter die Kulissen und dem großen Finale mit Orchester wird Bozen vom 27. August bis 7. September erneut zur Klavierhauptstadt.
Live-Übertragung per Großbildleinwand im Öffentlichen Raum
Vom 27. bis 31. August verwandeln sich verschiedene Plätze der Bozener Innenstadt in „Öffentliche Salons der Klaviermusik“. Täglich von 10:00 bis 12:30 Uhr und von 18:00 bis 21:00 Uhr können Besucher:innen bei einem Kaffee oder Aperitif die Darbietungen der Finalist:innen auf Großbildschirmen verfolgen. So lässt sich das musikalische Geschehen hautnah miterleben – und gleichzeitig kann das Publikum später seiner oder seinem Lieblingspianisten bei der Publikumsabstimmung eine Stimme geben. Die „Öffentlichen Salons der Klaviermusik“ finden an wechselnden Orten in der Bozner Innenstadt statt: am 27. August auf dem Firmianplatz, am 28. August auf dem Mazziniplatz, am 29. August auf dem Nicolettiplatz, am 30. August auf dem Matteottiplatz und schließlich am 31. August auf dem Waltherplatz.
Galerien der Talente
Auch die jungen Musiker:innen der Region sind Teil des Programms. Vom 2. bis 5. September, jeweils von 16:00 bis 18:00 Uhr, bereichern Schülerinnen und Schüler der Musikschulen die Bozner Innenstadt mit ihrem Klavierspiel. Damit wird der Wettbewerb auch zu einer Bühne für jene Talente, die ihre Freizeit mit Leidenschaft und Hingabe dem Instrument widmen. Es beteiligen sich Schülerinnen und Schüler des Konservatoriums Claudio Monteverdi (2. September, Dominikaner-Kreuzgang), des Sprachengymnasiums
mit Landesschwerpunkt Musik „Walther von der Vogelweide“ sowie der Landesdirektion Deutsche und Ladinische Musikschule (3. September, Stern Galerie), des Konservatoriums F.A. Bonporti Trient und Riva del Garda gemeinsam mit dem Konservatorium Claudio Monteverdi (4. September, Greif Galerie) sowie der Italienischsprachigen Musikschule „A. Vivaldi“ (5. September, Walther Galerie).
Offene Ohren – Generalprobenbesuch der Finalissima für Kinder
Offene Ohren auch beim Busoni Wettbewerb: Am 6. September um 14:30 Uhr sind junge Musikfreundinnen und -freunde eingeladen, einer Orchesterprobe eines Finalisten beizuwohnen und Blicke in den Ablauf einer TV Live Übertragung zu werfen. So erhalten sie einen spannenden Einblick in die Arbeit hinter den Kulissen des Finales. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung unter network@busoni-mahler.eu wird herzlich erbeten bzw. ist erforderlich.
Talk-Reihe im Dominikaner-Kreuzgang
Darüber hinaus bietet die Gesprächsreihe „Hinter den Kulissen – Talk & More“ vertiefende Einblicke in die Arbeit des Wettbewerbs. Im historischen Dominikaner-Kreuzgang treffen sich Publikum und Protagonist:innen des Busoni-Wettbewerbs zu einem offenen Dialog in entspannter Atmosphäre. Am 2. September sprechen Saskia Giorgini, Paul Herbst und Maria Teresa Wiedenhofer über das Thema „Hören und Bewerten“ (in deutscher Sprache). Am 3. September stehen unter dem Titel „Fördern und Promoten“ Sisi Ye und Chao Gu Rede und Antwort (in englischer Sprache). Den Abschluss bildet am 4. September das Gespräch „Begleiten und Unterstützen“ mit George Pehlivanian, Marco Mandolini, Xiang Lu und Antonia Rankersberger (in italienischer und deutscher Sprache). Beginn ist jeweils um 18:00 Uhr, der Eintritt ist frei, die Dauer beträgt etwa 30 Minuten.
MusikerInnen sind WeltbürgerInnen – Transnationalität als zentrales Merkmal des Wettbewerbs
Musikerinnen und Musiker sind keine Sportler. Sie treten als Individuen für ihre interpretatorische Position auf die Bühne, nicht als Repräsentanten ihrer Nation. Besonders bei Musikwettbewerben werden die (noch wenig bekannten) TeilnehmerInnen jedoch häufig auf ihre Nationalität reduziert. Der Busoni Klavierwettbewerb setzt an dieser Stelle ein klares Zeichen, um junge Künstlerinnen und Künstler vor Diskriminierung einerseits und Vereinnahmung durch nationalstaatliche Propaganda andererseits zu schützen. Überaus naheliegend ist in diesem Kontext die Bezugnahme auf den Namenspatron des Wettbewerbs selbst. Ferruccio Busoni war nicht nur eine herausragende Künstlerpersönlichkeit der Moderne, sondern ein Weltbürger, der sich selbst vor allem als Europäer verstand. Der Internationale Ferruccio Busoni Klavierwettbewerb verzichtet in diesem Sinne bewusst und dezidiert auf nationale Symbolik und die Nennung von Nationalitäten von JurorInnen und KandidatInnen.