Beschreibung
Die historische Seilbahnverbindung auf den Virgl, die 1976 stillgelegt wurde, soll wieder aufleben. Bürgermeister Renzo Caramaschi und Vizebürgermeister Stephan Konder stellten die technischen und finanziellen Details der neuen Verbindung heute der Allgemeinheit vor. Sie taten dies dort, wo schon bald die Talstation für die neue Seilbahn stehen soll: am Zugang zum Parkhaus Bozen Mitte auf dem Verdiplatz.
In einem ersten Schritt soll die Verbindung vom Verdiplatz auf den Virgl gebaut werden. Diese Strecke soll bereits in 5 Jahren fertiggestellt sein. Später will man die Seilbahn vom Virgl bis nach Kohlern weiterführen. Hierbei handelt es sich um ein mittel- bis langfristiges Vorhaben, das auf 15 Jahre angelegt ist.
Von der neuen Talstation im Bereich des Zugangs zum Parkhaus Bozen Mitte aus führt die Trasse unter den Bahngleisen hindurch bis zur alten Bergstation, die auch Standort der neuen Bergstation sein wird. Auf ihrer Fahrt bewältigt die kuppelbare Seilbahn, die über 6 Kabinen verfügt, einen Höhenunterschied von 190 m, die Fahrtzeit beträgt gerade einmal eine Minute und acht Sekunden. Die Beförderungskapazität beläuft sich auf 1.000 Personen pro Stunde. Die Verbindung auf den Virgl soll in 5 Jahren fertig gestellt sein. Die Kosten hierfür werden mit rund 19,5 Mio. beziffert.
Ausgearbeitet wurde die Machbarkeitsstudie vom Bozner Ingenieur Massimo Calderara, einem Experten auf dem Gebiet des Seilbahnbaus. Bürgermeister Caramaschi und Vizebürgermeister Konder sprachen heute von einem wichtigen Projekt, mit dem man den Bürgerinnen und Bürgern ihren Hausberg zurückgeben wolle, jenen Virgl, der bis vor 50 Jahren wegen seiner Panoramalage oberhalb der Stadt, von der aus man einen herrlichen Blick auf die umliegenden Berge genießen konnte, ein gern besuchtes Naherholungsgebiet war. Dieses beherbergte auch ein Hotel, ein Schwimmbad und Tennisplätze, die jedoch später allesamt aufgelassen wurden.
Es sei an der Zeit, den Menschen dieses stadtnahe Kleinod zurückzugeben, so die Stadtvertreter. Durch die neue Seilbahnverbindung sei ein ungehinderter Zugang garantiert, und die Kosten für den Bau der neuen Kabinenbahn würden überwiegend durch öffentliche Beiträge gedeckt. Allerdings baue man auch auf Investitionen durch private Geldgeber, denn nur so könne man die noch vorhandenen Gebäude und Einrichtungen, die bereits seit Jahrzehnten ungenutzt sind, vor dem endgültigen Verfall bewahren. „Es stehen nun erst einmal Gespräche mit der Landesverwaltung, dem Bahninfrastrukturbetreiber und natürlich mit den privaten Grund- und Gebäudeeigentümern an, damit wir die tatsächliche Investitionsbereitschaft ermitteln können.“ Am Investitionswillen werde es jedoch nicht scheitern, davon zeigten sich Bürgermeister und Vizebürgermeister überzeugt. „Es wäre wohl unvorstellbar, dass jemand Millionenbeträge in den Kauf von Grundstücken und Baukubatur investiert, um das gesamte Gelände dann jahrelang seinem Schicksal zu überlassen.“
Ein erster Schritt für eine neue Seilbahnverbindung auf den Virgl wurde nun gemacht. Mittelfristig soll die Seilbahntrasse dann bis nach Kohlern weitergeführt werden.